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FAUST
In Natchez
Nach dem Besuch einer
Vor tausend Jahren
Errichteten Erdpyramide
Aus der Mississippi-Kultur
Sehe ich in einem Museum
In der Nähe
Dieses alte Klassenzimmer…
Und ich denke:
Seit Jahrzehnten wird das Bewusstsein
Amerikanischer Kleinkinder
Von Fernsehen und Fake News formatiert
Im Anfang ist das Wort Laut
Und wird Schrift
Und siehe: Der Sinn der Schrift
Ist in meinen Augen
Entweder Hymne zu sein auf die Schönheit
Der Schöpfung
Oder Widerspruch und Gegenentwurf
Zu dem was ist
Der Rest ist Schweigen
Darum beginnt dieser Faust-Film
Mit dem Ewig-Weiblichen
Und einem Sonnengesang aus Europa…
»FAUST SONNENGESANG III ist ein Roadmovie: Eine Durchquerung des amerikanischen Kontinents voller Erinnerungen an amerikanische Bilder, Songs und Literatur, die unser Leben prägen von Jugend auf: wie Wildwest-Filme bei Wenzel, dem alten Bauernknecht, mit dem ich aufgewachsen bin, der glaubte, sie können aus dem Fernseher auch herausschauen, ja herausschießen (Peter Simonischek) oder Hollywood-Bibel-Filme im Internat, wie Serien (Lassie, Fury, Bonanza), wie Lektüre-Eindrücke von Walt Whitman oder William Faulkner (Gerd Lohmeyer), wie die Songs von Bob Dylan oder von Nico (Corinna Harfouch), der deutschen Sängerin der legendären Velvet Underground … Wir sehen Mephistas Metamorphose in Mutter Sprache (Angela Winkler), Mephistos Metamorphose in einen zeitgenössischen ›Moses‹ (Michael Altmann), der beim Mardi Gras in New Orleans das ›Gelobte Land‹ sucht in God`s own country. Wir erleben Fausts Begegnung mit einem Navajo-Schamanen, die uns zu den ältesten Zeichen des Kontinents genauso führt wie zum noch immer gegenwärtigen indigenen Wissen: Faust auf der Suche nach Gegen-Orten im Amerika unserer Tage.« (Werner Fritsch)
»Tatsächlich will Werner Fritsch, der ein bewunderungswürdiger Einzelgänger unter den deutschen Schriftstellern ist, zeigen, was ›im Kopf eines Menschen abläuft, wenn er für immer die Augen schließt‹. Dieser Mensch, der Held des Films, ist einerseits Fritsch selbst, andererseits Goethes Doktor Faust. Gemeinsam nehmen sie sich die Freiheit, eine Art Lebensschnelldurchlauffilm zu komponieren.«
(Wolfgang Höbel)
Das Kino der Brotfabrik Berlin zeigt »Faust Sonnengesang III« vom 4. bis zum 10. Oktober jeweils um 20.00 Uhr.