Eva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzt Literatur und wissenschaftliche Schriften französischsprachiger Autoren ins Deutsche, u. a. von Claude Simon, Jorge Semprún, Marcel Mauss, Mircea Eliade, Gilles Deleuze und Lévi-Strauss. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Raimund Fellinger, Cheflektor des Suhrkamp Verlags, hat sich mit ihr getroffen und über das Übersetzen gesprochen.
180 Übersetzungen aus dem Französischen
Raimund Fellinger: »Sie haben mir mal gesagt, habe ich zumindest in Erinnerung, Sie hätten 300 Bücher übersetzt.«
Eva Moldenhauer: »Nein, habe ich nie gesagt, vielleicht 180.«
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Über das Ansehen und den Einstieg ins Metier
Moldenhauer: »Wie lange ist man Anfänger?«
Fellinger: »Bis man gut übersetzt.«
Moldenhauer: »Es gibt Leute, die können das von Anfang an.«
Fellinger: »Es gibt Leute, die können es nie.«
Moldenhauer: »Das ist auch möglich.«
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Arbeitsweisen einer Übersetzerin
Fellinger: »Sie übersetzen Theorie und Literatur gleichberechtigt.«
Moldenhauer: »Das Wunderbare bei geisteswissenschaftlichen Übersetzungen ist: Man lernt wahnsinnig viel – und ich bin so neugierig.«
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Französische Literatur in Deutschland
Fellinger: »Das Problem ist: Wunderbare Autoren, auch im eigenen Land anerkannt, bringen im anderen, und wenn nur der Rhein dazwischen ist, Anerkennung, aber keine Käufer, keine Leser.«
Moldenhauer: »Das war mit Claude Simon genau dasselbe. … Es ist trotzdem ein toller Autor. Und es macht halt Spaß. Und auch wenn niemand das haben will, ich übersetze das für mich alleine.«
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Über Eva Moldenhauers Lieblingsautor
Fellinger: »Haben Sie ihn kennengelernt?«
Moldenhauer: »Nein, leider nicht. … Aber er hat mir extra gesagt: ›Was Sie alles für mich tun!‹«
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Vom Übersetzen leben? Fürs Übersetzen leben.
Fellinger: »Kann man allein vom Übersetzen leben?«
Moldenhauer: »Ich kann überhaupt nicht klagen, ich werde gut bezahlt, ich habe gute Bedingungen. Anderen Kollegen geht es ganz schlecht. … Wenn es nicht Leidenschaft ist und ihr das unbedingt machen wollt und müsst: Lasst es bleiben!«
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