Irgendwann 2012: Wir, d. i. Michael und Moritz, fassen den Plan, eine Literaturzeitschrift zu gründen. Doch statt zu gründen, finden wir: die metamorphosen. Die in Heidelberg vor Jahren eingestellte Zeitschrift wird wiederbelebt. Im April 2013 erscheint das erste Heft unter neuer Regie und mit studentischer Redaktion, seitdem regelmäßig, viermal im Jahr. Inzwischen beim Verbrecher Verlag. In der Freizeit, redaktionsweit, »rasches Austrinken mehrerer Gläser Bier und Schnaps« (Korrektur, Bernhard, lesen).
2. Was wollt ihr?
Mitmischen. Das Wort Plattform vermeiden. Starke, aufregende Texte lesen und weitergeben. Texte über Texte, und: Texte, die Texte (und anderes) infrage stellen. Weitermachen, die Literatur macht’s ja auch.
3. Was bietet ihr?
Den AutorInnen: Platz für Text. Reibung. Redeanteile. Den LeserInnen: Literatur und Kulturberichterstattung. Unveröffentlichtes. Lyrik, Prosa und mehr. Essays, Rezensionen, Porträts, Interviews und mehr, sprich: Text, Text, Text.
4. Wie wählt ihr aus? Autor vor Text, Text vor Autor?
Beides, um ehrlich zu sein.
Moralische, inhaltliche, formale Grenzen?
Ans Bein pinkeln: ja. Abstempeln, anfeinden, urteilen, eingreifen in anderer Menschen Leben und Art: nein. Formal einigermaßen grenzenlos.
Inhalt oder Form?
Beides wäre gut. Oder?
Quoten bei der Textauswahl, Genres, Geschlechter, Themen?
Besser, wenn man keine braucht. Aber eigentlich: ja.
5. Wie finanziert ihr euch?
Handverkauf, E-Paper, Abos, Anzeigen.
6. Welchem Autor, welcher Autorin würdet ihr ein Sonderheft widmen?
Lieber gleich ein Buch machen – mit einem »unserer« Autoren. Ideen sind da.
7. Wer sollte euer Magazin einmal illustrieren?
Janosch ist mittlerweile Mainstream oder? – Rothko?
8. Was würde Marcel Reich-Ranicki über euer Magazin sagen?
»Nur lächerliche vier Euro? Ich nehme diesen Preis nicht an!«
9. Ist die Wahrheit oder die Lüge der Literatur immanent?
Die Lüge!
10. Und was habt ihr abonniert?
Zeitungen. Edit und BELLA triste (muss), Hundertvierzehn, DreckSack, Mütze, Schreibheft, Someplace, Gazzetta dello Sport …
11. Was kommt als Nächstes?
Salbeitrips und Art Garfunkel; unendliche Treppen und niemals enden wollende Flucht; Poesie der Sprachalgorithmen vs. die Macht der Konzerne; Gedanken zu Blogs, vielvielviel Lyrik und ein kurzes Gespräch. Oder anders gesagt: Tao Lin meets Ron Winkler, Marc Degens, Joshua Groß, Afsane Ehsandar, Gregor Weichbrodt, Jörg Piringer, Sophie Weigand und Daniel Kehlmann. Das und sehr viel mehr in der Nr. 12: Loslegen! Januar 2016 – hier vorbestellen.