Wer seid ihr?
Wir sind KRACHKULTUR, 1993 von zwei Schülern im Niedersächsischen gegründet. Bis heute unregelmäßig erscheinend, mittlerweile im Buchformat. Seit einigen Jahren in München ansässig. Die Literaturzeitschrift für alles, was nicht unbemerkt an einem vorübergeht.
Was wollt ihr?
Die berühmte Lanze brechen für die gute, wahre und echte Literatur. Inzwischen wissen wir immerhin, wie subjektiv das alles ist.
Was bietet ihr?
Wiederentdeckungen, Neuentdeckungen, Originalveröffentlichungen, Übersetzungen, Prosa, Lyrik, Essay, Freestyle. Nüchternes, Emotionales, Intellektuelles, Trashiges, Phantastisches …
Wie wählt ihr aus? Autor vor Text, Text vor Autor?
Alles.
Moralische, inhaltliche, formale Grenzen?
Nein.
Inhalt oder Form?
Der krude Zugriff auf wesentliche Themen des Daseins – der ist uns wichtig.
Quoten bei der Textauswahl, Genres, Geschlechter, Themen?
Keine Vorgaben. Freie Wahl. Wir machen, was wir wollen.
Wie finanziert ihr euch?
Mäzene, Förderungen, Selbstausbeutung.
Welchem Autor, welcher Autorin würdet ihr ein Sonderheft widmen?
Oh, wir hatten schon so viele unserer Helden im Heft: »Matthias« BAADER Holst, Richard Yates, Paul Léautaud, Eduard Limonow, Raymond Carver, H. P. Lovecraft, Algernon Blackwood … traumhaft wären vielleicht noch: Heiner Müller … Stephen King …
Wer sollte euer Magazin einmal illustrieren?
Wir kommen im Innenteil ohne Illus aus. Hier herrscht nur der Text! Für die Cover haben wir inzwischen unseren Wunschdesigner gefunden: Yanko Tsvetkov! Bekannt für seinen Atlas der Vorurteile …
Was würde Marcel Reich-Ranicki über euer Magazin sagen?
Schön, dass es so was noch gibt. Aber wie lange noch?
Ist die Wahrheit oder die Lüge der Literatur immanent?
Die Wahrheit. Denn auch die Lüge ist ein Teil der Wahrheit.
Und was habt ihr abonniert?
Tauschabos mit vielen anderen Literaturzeitschriften – ja!
Was kommt als Nächstes?
Als Nächstes ist das Thema »Natur« dran. Wir schauen etwa mal, was der legendäre James Dickey so für Naturgedichte verfasste, wenn er nicht vor lauter eigenem Geniekult abgelenkt war. Oder ob Emerson noch mehr als den einen phänomenalen Natur-Essay schrieb. Nachlassfunde von Heimito von Doderer, bei dem die Naturbetrachtung zur Sprachmusik wird, usw. So Sachen halt.
Das Bild auf der Startseite basiert auf dem KRACHKULTUR-Cover von Yanko Tsvetkov.