Wer seid ihr?
]trash[pool wurde 2010 in Tübingen gegründet, im Herbst 2015 erschien die 6. Ausgabe. Aktuell wird die Zeitschrift von Gründungsmitglied Tibor Schneider (Lyriker), Ulrike Schiefelbein (derzeit wissenschaftliche Volontärin) und Frank O. Rudkoffsky (Romanautor & Blogger) herausgegeben.
Was wollt ihr?
Verwegene, eigensinnige Texte entdecken; uns von sprachlicher Experimentierfreude und ungewöhnlichen Perspektiven überraschen lassen; einen Mix aus neuen Stimmen und bekannteren Namen schaffen, der nicht nur uns, sondern auch unsere LeserInnen begeistert.
Was bietet ihr?
Etwa zu gleichen Teilen Lyrik und Prosa, im redaktionellen Teil oft Interviews und manchmal Rezensionen. Ansonsten: ein schönes Heft mit aufwändigem Layout und Bilderstrecken junger KünstlerInnen.
Wie wählt ihr aus? Autor vor Text, Text vor Autor?
Entscheidend ist auf’m Platz. Insofern meistens: Text vor Autor. Als dritte Kategorie fehlt noch: Heft. Wir haben schon hervorragende Texte abgelehnt, weil sie nicht in unser Profil oder zur Mischung einer Ausgabe passten. Schwierigere Entscheidungen werden auf Basis von Bauchgefühl und alkoholgeschwängerten Diskussionen gefällt. Oder nach dem weisen Schiedsspruch unseres Redaktionsalpakas. Dank langjähriger Zusammenarbeit ist das Vertrauen in die Auswahl des jeweils anderen zum Glück groß.
Moralische, inhaltliche, formale Grenzen?
… sind die Bruchstellen, an denen innovative, interessante Literatur entsteht.
Inhalt oder Form?
Warum entscheiden? Ein gutes Heft zeichnet sich durch Vielfalt und ein Spannungsfeld zwischen beiden Kategorien aus.
Quoten bei der Textauswahl, Genres, Geschlechter, Themen?
Lyrik und Prosa sollten sich in etwa die Waage halten, ansonsten zählen alleine Textqualität und die Zusammenstellung einer stimmigen, runden Ausgabe. Wir wollen keine Single-Compilations, sondern Alben.
Wie finanziert ihr euch?
Von Anfang an durch Anzeigen, Heftverkäufe und Lesungseinnahmen. Wir können vielleicht keine großen Sprünge machen, aber wir stehen auf eigenen Beinen.
Welchem Autor, welcher Autorin würdet ihr ein Sonderheft widmen?
Niemandem. Die Zusammenstellung einer Ausgabe ist das, was uns am meisten Spaß macht! Bei einem monothematischen Heft würde uns die Vielfalt, würden uns die Kontraste fehlen.
Wer sollte euer Magazin einmal illustrieren?
Wir möchten gerne junge Talente fördern, ihnen eine Bühne bieten. Aus diesem Banksy könnte zum Beispiel mal was werden. Und dieser Porombka macht zuweilen auch ganz freche Sachen.
Was würde Marcel Reich-Ranicki über euer Magazin sagen?
»Trrräschpuhl! Was ist denn das für ein Name für eine Literaturzeitschrift? Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken!«
Ist die Wahrheit oder die Lüge der Literatur immanent?
Die Lüge; erst sie ermöglicht aber den Blick auf eine tiefere Wahrheit. Sagt zumindest Pablo, unser Redaktionsalpaka.
Und was habt ihr abonniert?
Andere Magazine natürlich – neben den allseits bekannten Platzhirschen gerne auch kleinere, zum Beispiel die Randnummer. Digital: Mikrotext. Und viele, viele Blogs: Gute Literatur findet man etwa auf 54stories, Gutes über Literatur u. a. auf Blogs wie Literaturen, Schöne Seiten, Buchrevier.
Was kommt als Nächstes?
Im Herbst erscheint die 7. Ausgabe von ]trash[pool – pünktlich zur Frankfurter Buchmesse, wo wir am Stand unseres Vertriebspartners, dem Verlag duotincta, vertreten sind. Neben den Texten vieler großartigere Autoren und Autorinnen – u.a. Jan Snela, Achim Wagner und Florian Wacker – haben wir diesmal auch einen Schwerpunkt zum Thema Literaturkritik: Im redaktionellen Teil erwartet unsere Leser ein Interview mit Volker Weidermann sowie eine Rezension von Sophie Weigand vom Blog Literaturen.