Logbuch Suhrkamp Literaturzeitschriften im Porträt 12

Wer seid ihr?

Wir machen Sachen mit Wörtern. Seit 2011 auch als Zeitschrift mit »œ«, die junge Texte (altersunabhängig) in Farbe und bunt unter einem Titel-Wort zusammenbringt. Wir lassen die Texte für sich sprechen – und antworten deshalb mit Zitaten aus der aktuellen Ausgabe Spur.
Viel Spaß beim Suchen!

Was wollt ihr?

»ungewollte geschichten«

»Wahre Leidenschaft.«

»Ah.«

Was bietet ihr?

Die aktuelle Ausgabe kann Spuren enthalten von: gut geschleudertem Lachs, dürrem weißen Hund, Maden auf Zwergleichen, galoppierenden Fluggästen, blutendem Mopp, Fusseln und Flusen, nackten Fakten, einer Kruste Schlaf, grellroten Schinkenstücken, Adamsäpfeln, Patscheflossen.

Darüber hinaus: immer mindestens Lektorat, Lesungen und Cookies.

Wie wählt ihr aus? Autor vor Text, Text vor Autor?

»Buchcover und Profilbilder«

Moralische, inhaltliche, formale Grenzen?

»Wie ich finde, ist das Fetischisieren des Holocaust und faschistoider Nazi-SM-Ästhetik eine problematische Angelegenheit.«

Sonst: »wir lassen uns nicht aufhalten am point of no return«

Inhalt oder Form?

»Form and function. Also Attacke drauflos.«

Quoten bei der Textauswahl, Genres, Geschlechter, Themen?

»Ein Mikrokosmos«

Querschnitt, aber nie Durchschnitt – vor allem nicht in unserer nächsten Ausgabe #Schnitt.

Wie finanziert ihr euch?

»Ruhepuls ist Ruhepuls.«

Welchem Autor, welcher Autorin würdet ihr ein Sonderheft widmen?

Pommesar Schröder, dem Autor von L ist der krasseste Buchstabe.

Wer sollte euer Magazin einmal illustrieren?

Dieser Petrus Akkordeon. Der soll gut sein.

Was hätte Marcel Reich-Ranicki über euer Magazin gesagt?

»Is this your mud?«

Ist die Wahrheit oder die Lüge der Literatur immanent?

»ich trieb mir bei einem versuch am wort wahrheit die splitternde spitze des stifts in den daumen«

»Es fühlt sich ein wenig an wie ein Spiel«

Und was habt ihr abonniert?

»Die Migräne des Wachhabenden

brachte schließlich die Lösung:«

mosaik, [SIC], randnummer, Am Erker, prisma, Politisch Schreiben, Literaturen, Blackout – Neuer Sinn mit alten Wörtern u. v. m.

Was kommt als Nächstes?

»Ein globales Netzwerk, das als digitaler Ozean die Nationen dieser Welt geeinigt hätte, in dem sich minoritäre Diskurse verselbstständigt verketteten zu mächtigen subversiven Klumpen aus Bits, Informationen über unterdrückende Regime, die Befreiung des Menschen von der Macht, das absolute Archiv, das die Menschheitsgeschichte unendlich ausdehnte …«