Daniel Acksteiner:
Husch Josten: Der tadellose Herr Taft. Berlin University Press, 2014.
Als ich das erste Mal den Titel des Buches gehört habe, dachte ich an das feine Adjektiv taff und das gleichnamige Haarspray – welch famoser TV-Werbespot der 90er. Die Ausgangslage des Herrn Taft im Buch hingegen ist weder fein noch famos.
Bastienne Voss: Drei Irre unterm Flachdach – Eine Familiengeschichte. Hoffmann & Campe, 2007.
»Ein sehr komisches Buch«, urteilte Gregor Gysi, der es im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Die Lieblingsbücher von …« in der Buchhandlung Uslar & Rai charmant vorgestellt hat. Und Komik an Weihnachten kann nicht schaden.
Andrea Grosso Ciponte; Dacia Palmerino; E. T. A. Hoffmann: Sandmann. Edition Faust, 2014.
Ein Lieblingsbuch meiner Jugend ist nun als Graphic Novel erschienen. Was wird wohl aus meiner Faszination von damals?
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Lars Claßen:
Wolfgang Herrndorf: Bilder deiner großen Liebe. Rowohlt, 2014.
Wer zeigt Tschick und Maik, wie sie Benzin für ihren Lada aus einem anderen Kfz pumpen, bewaffnet nur mit gesunden Lungen und einem Schlauch? Isa! Und dieses wundervolle, ganz und gar verlorene Mädchen hat noch zahlreiche andere Tricks auf Lager, nachzulesen in Bilder deiner großen Liebe. Heartbreaking!
(Für Fans: Ab Mai gibt’s die Herrndorf-Gesamtausgabe. Glitzernde Anarchie mit schönem Leinen drum rum.)
Thomas Melle: 3000 Euro. Rowohlt, 2014.
Thomas Melle ist kein Seismograf, er ist das kommende Beben. Für alle, die es an Weihnachten nicht ganz so ruhig mögen.
Steffen Popp: Dickicht mit Reden und Augen. Gedichte. kookbooks, 2013.
Nicht und niemals zu vergessen: die Poesie. Und die heißt mit bürgerlichem Namen Steffen Popp und treibt allerlei luziden Schabernack mit Versen wie »mein liebstes Fossil ist dein Blick«. Bauch- und Kopfkitzeln garantiert.
Frank Kroll:
Martin Willems (Hrsg.): Ich schrieb mich verrückt. Texte von Wolfgang Welt 1979-2011. Klartext, 2012.
Weil Peter Handke davon so begeistert ist.
Heinz Strunk liest Botho Strauß: Der zurück in sein Haus gestopfte Jäger. Roof Music, 2014.
Begründung siehe hier, bislang nicht geschafft.
Wolf Haas: Brennerova. Hoffmann & Campe, 2014.
In der Hoffnung, damit beschenkt zu werden.
Doris Plöschberger:
Friederike Mayröcker: brütt oder Die seufzenden Gärten. Suhrkamp, 1998.
Über die Sanftheit und die Rohheit der Liebe, über den Rausch des Wörterfindens in der »Zungen Werkstatt«, – programmatisch wüste Prosa, unbedingt Lesen oder eben Wiederlesen anlässlich des 90. Geburtstags der Wiener Dichterin, denn: »je mehr Verwüstung, desto hinreißender das Schreiben«.
Judith Zander: Cactaceae. Mit Fotografien von Johanna Ruebel. Matthes & Seitz, 2014.
Schwellende Körper, verdunstende Organe, bedornte Kugeln – so viel Poesie steckt in den Sukkulenten. Hätte nicht gedacht, dass ich mich jemals für Kakteen interessiere. Übrigens: Ein Buch zum Anfassen.
Peter Stamm: Die Vertreibung aus dem Paradies. Bamberger Vorlesungen und verstreute Texte. S. Fischer, 2014.
Nicht die Schlange ist schuld und erst recht nicht das Weib – über die wahren Gründe für die Vertreibung aus dem Paradies und wie wir es in der Literatur wenigstens zeitweilig zurückbekommen.
Alexandra Richter:
Lutz Seiler: berührt / geführt. Gedichte. Oberbaum, 1995.
In seinen ungezählten Interviews sprach unser Buchpreisträger von seinem literarischen Debüt – diesem schmalen Bändchen, das seinerzeit in der Feuilletonlandschaft völlig unbeachtet blieb, ihn aber unter Lyrikfreunden bereits als Geheimtipp gelten ließ. Das muss ich lesen!
(Leider ist der Text momentan nur antiquarisch zu bekommen.)
Jürgen von der Wense: Geschichte einer Jugend. Tagebücher und Briefe. Matthes & Seitz, 1999.
Eine Empfehlung meines Patenonkels: »Was haben Botho Strauß und Thomas Kapielski gemeinsam? Der Konservative und der Nasenflötenorchesterspieler? – Sie kennen und schätzen den gleichen, heute (fast) vergessenen und eigentlich nie bekannt gewordenen Schriftsteller, Künstler und Komponisten Jürgen von der Wense.« Die hochinteressanten Originalschriften dokumentieren die Lebensgeschichte eines faszinierenden Künstleraußenseiters. Nebenbei: von der Wenses Werk Musik für Klarinetten, Klavier und freihängendes Blechsieb könnte ein wunderbarer Digestif nach Völlegefühl durch Gänsebraten und Lebkuchen in der allgegenwärtigen Weihnachtsdudelei sein.
Boris Becker (Hg.): Jürgen Becker – New York 1972. Fotografien. Sprungturm, 2012.
Ein wunderbares Gegenstück zu dem bei Suhrkamp vor langer Zeit erschienenen kleinen Band Eine Zeit ohne Wörter (1971) von Jürgen Becker. Spannende Einblicke in das New Yorker Leben zu Beginn der 70er Jahre und eine visuelle Ergänzung des Sohnes zum Werk des Vaters.
Anne Stukenborg:
Verena Güntner: Es bringen. Kiepenheuer & Witsch, 2014.
Die Neugier siegt.
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Steven Uhly: Königreich der Dämmerung. Secession, 2014.
Ach, ich mag Uhly einfach, ich mag, wie er erzählt, ich mag den Rhythmus seiner Sprache, ich mag, wie er die Welt und ihre Menschen beschreibt. Auch bei seinem neuen Roman reichen die ersten Seiten zum Von-jetzt-auf-gleich-durchlesen-wollen.
Thomas Kunst: Die Arbeiterin auf dem Eis. edition AZUR, 2013.
»Die Liebe und die Poesie vertragen kein Vielleicht: keine lauwarmen Bekenntnisse, keine allseits abgesicherten Kompromisse.«
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Martina Wunderer:
Ernst Herbeck: Der Hase!!!! Jung und Jung, 2013.
Clemens Setz erzählte mir von einer Szene im Dokumentarfilm Zur Besserung der Person. Edmund Mach sitzt mit Ernst Herbeck am Tisch und fragt ihn: »Herr Herbeck, was halten Sie von der Dichtung?« Herbeck antwortet: »Sie ist nur vorübergehend beim Menschen.« Eine bessere Antwort gibt es nicht.
Esther Kinsky: Am Fluß. Matthes & Seitz, 2014.
River Lea, Berwick Street, Ridley Road, Electric Lane – London Calling! Denn »wir tragen unser Herz umher am falschen Ort«.
Zita Bereuter; Claudia Czesch (Hrsg.): FM4 Wortlaut 14. Haarig. Luftschacht, 2014.
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