Nach welchem System ordnen Sie Ihre Bücher?
Ich versuche jene Bücher nebeneinanderzustellen, deren AutorInnen in einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander standen, sodass sie sich auch in meinem Bücherregal in vertrauter Umgebung wiederfinden.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Die Auferstehung von Tolstoi.
Wie weit reicht Ihre Sammlung zurück?
Begonnen hat sie mit der Sturmhöhe von Emily Brontë, dieses Buch habe ich mit dreizehn gelesen.
Welche Bücher liegen Ihnen besonders am Herzen?
Die, welche ich in meiner ersten wilden Lesezeit, also in der Jugend, gelesen habe. Noch heute haben diese Bücher und ihre AutorInnen einen ganz besonderen Glanz für mich. Stefan Zweig etwa, Hermann Hesse, Thomas Mann.
Welches Buch hat Ihr Leben verändert?
Eigentlich jedes, das mich in irgendeiner Weise im Herzen berührt hat, und davon gibt es viele. Spontan fällt mir die Lyrische Novelle von Annemarie Schwarzenbach ein. Darin habe ich einen Klang gefunden, der bis heute noch in mir nachhallt, obwohl ich die Handlung des Buches kaum wiedergeben könnte. Aber das ist meistens so. Was bleibt, ist eine bestimmte Klangfarbe.
Welches Buch haben Sie zuletzt verschenkt?
Die Sicht der Dinge von Taniguchi Jiro. Auch so ein Buch, welches mein Leben wenn nicht verändert, so doch auf innige Art und Weise berührt hat.
Wer soll Ihre Bücher einmal bekommen?
Keine Ahnung. Diese Frage wird sich wohl selbst beantworten müssen.
Wie sieht oder sähe Ihre ideale Bibliothek aus?
Klein und gemütlich, voll mit Büchern, aus denen etwas herausfällt, wenn ich sie aufschlage: eine alte Notiz etwa, irgendeine längt vergessene Fotografie. Ein nicht zu Ende geschriebener Brief. Gepresster Flieder. Es müsste ein Ort der Erinnerungen sein. Ein Ort, der sie alle lebendig hält. Ein Ort des Wohlgeruchs. Ein Ort der Stille. Ein Ort, an dem man eine Katze sein möchte und – schnurren.