Nach welchem System ordnen Sie Ihre Bücher?
Bei mir sind die Bücher irgendwie in Bewegung, widersetzen sich meinen Bemühungen, sie zu sortieren. Ich würde sie auch nicht als Bibliothek bezeichnen wollen, die Ansammlung ist noch überschaubar, das einzelne Buch auffindbar.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Günter de Bruyn Als Poesie gut: Schicksale aus Berlins Kunstepoche 1786 bis 1807, Pauline Kael 5001 Nights at the movies, Elijah Wald Vom Mississippi zum Mainstream: Robert Johnson und die Erfindung des Blues. Alle drei sind »Sachbücher«, das ist ein Zufall, kein Programm.
Wie weit reicht Ihre Sammlung zurück?
Die ersten Bücher waren die, die ich selbst lesend bewältigen konnte: so aufregende Sachen wie Das Schwein beim Friseur von Erich Kästner oder Rasmus und der Landstreicher von Astrid Lindgren. Wenn Sie mit der Frage auf Epochen, Kulturkreise zielen: Neben mir liegt heute das Gilgamesch-Epos und ein Band mit neuen Gedichten von Marion Poschmann.
Welche Bücher liegen Ihnen besonders am Herzen?
In Theodor Fontanes Der Stechlin, Walter Kempowskis Aus großer Zeit, Wisława Szymborskas Auf Wiedersehn. Bis morgen oder Raymond Chandlers Farewell, My Lovely und einige andere Bücher schaue ich immer mal wieder rein und lese mich fest …
Welches Buch hat Ihr Leben verändert?
Karl May Winnetou III: Ich dachte, mein Romanheld wäre wirklich tot.
Welches Buch haben Sie zuletzt verschenkt?
Das Paulus-Buch Korinthische Brocken von Christian Lehnert an eine Freundin, die diesen Autor genauso schätzt wie ich.
Wer soll Ihre Bücher einmal bekommen?
Diese Frage beschäftigt mich nicht. Wenn Sie mal an einer Haushaltsauflösung mit Bibliothek teilgenommen haben, werden Sie sich bei diesem Thema keinen großen Illusionen mehr hingeben.
Wie sieht Ihre ideale Bibliothek aus?
Wenn man gerne liest, braucht man keine idealen Bedingungen: Eine Sitzgelegenheit halte ich für wünschenswert und ausreichend Licht. Und wenn man älter wird, ist eine Lesebrille hilfreich. Wenn man sie findet.