Nach welchem System ordnen Sie Ihre Bücher?
Ich bin einfallslos aus Not und ordne nach Alphabet, ich unterteile in Belletristik und Sachbücher. Warum? Weil mir jeder Versuch, eine angemessenere Ordnung zu entwickeln, die Ordnung selbst erst recht bestätigte, während ich alle derartigen Raster doch eigentlich ablehne und nur zu schwach bin für das Durcheinander.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Ich lese gerade kein Buch. Neben meinem Bett liegen zwar Bücher, im Wohnzimmer liegen sie, in der Tasche trage ich Bücher mit mir herum. Doch ich lese keines wirklich, ich versuche es manchmal, doch das ist nur Gewissensberuhigung und Unglauben. Immer wieder aufs Neue, wenn ich schreibe.
Wie weit reicht Ihre Sammlung zurück?
Das Lesen hat mich als Kind erfasst. So wie danach nie wieder. Viele dieser Bücher sind verschwommen, einige aber stehen bis heute in den Regalen wie die beiden Kinderbücher Marlen Haushofers. Sie werden bleiben. Und die Verschwommenen, in ihnen schreibe ich womöglich bis heute.
Welche Bücher liegen Ihnen besonders am Herzen?
Ein vollgekritzeltes Exemplar von Gert Jonkes Schule der Geläufigkeit. Ein Taschenbuch, das er lange Jahre bei Lesungen verwendete und entsprechend seines besonderen Temperaments immer weiter mit Sätzen füllte.
Welches Buch hat Ihr Leben verändert?
Wunschloses Unglück von Peter Handke.
Welches Buch haben Sie zuletzt verschenkt?
Tom Sawyer & Huckleberry Finn. Meinem Sohn.
Wer soll Ihre Bücher einmal bekommen?
Mein Sohn. Es wird ihm nichts anderes übrig bleiben.
Wie sieht Ihre ideale Bibliothek aus?
Ich kann nur in Büchern denken, nicht in Bibliotheken. Ein Buch, in das ich eingetaucht bin, ist mir dann alle anderen auch. Als größtmögliche Bibliothek und das Leben.