Nach welchem System ordnen Sie Ihre Bücher?
Zuerst alphabetisch, dann thematisch, dann nach Größe, Farbe, Form. Irgendwann habe ich zwar keine Ahnung mehr, wo was steht, aber ich mag, wie es aussieht.
Welches Buch lesen Sie gerade?
Elaine Scarry: The Body in Pain.
Wie weit reicht Ihre Sammlung zurück?
Bis zum ersten Buch, an das ich mich überhaupt erinnere, eine große Bibel mit Illustrationen von Gustave Doré, die damals noch meinen Eltern gehörte, aber irgendwie in meinen Besitz gelangt ist. Ich glaube, ich habe sie gestohlen.
Welche Bücher liegen Ihnen besonders am Herzen?
Don DeLillo: End Zone, Walter Kempowski: Das Echolot, W.G. Sebald: Luftkrieg und Literatur, Wojciech Kuczok: Lethargie.
Welches Buch hat Ihr Leben verändert?
Das Schloss. Ich war ungefähr vierzehn, als ich es las, und ich erinnere mich noch, wie ich immer wütender auf den Autor wurde wegen der ständigen Dunkelheit und der Wolken, wegen des schweren, nassen Schnees, wegen des völligen Fehlens einer Handlung. Das Lesen kam mir ebenso mühsam und aussichtslos vor wie die Mission des Landvermessers. Irgendwann wurde mir dann bewusst, dass das genau so gewollt war. Dass es das ist, was Literatur ausmacht: lesend ein anderes Leben erfahren, mit seinen Höhen und Tiefen.
Welches Buch haben Sie zuletzt verschenkt?
Inger Christensen: Das Schmetterlingstal.
Wer soll Ihre Bücher einmal bekommen?
Meine Tochter.
Wie sieht/sähe Ihre ideale Bibliothek aus?
Wie meine jetzige, nur weiter im Norden, am Meer.