Obrigkeitliche Personen sind dreifache Sklaven: Sklaven des Prinzen oder des Staats, Sklaven des Ruhms, und Sklaven der Geschäfte. Also daß sie gar keine Freiheit genießen, weder in Absicht auf ihre Person, noch in ihren Handlungen, noch in ihrer Zeit. Es ist eine wunderliche Art der Begierde, nach der Gewalt streben, die Freiheit verlieren, oder um Gewalt über andere sich bewerben und der Gewalt über sich selbst begeben.
Francis Bacon, Essays, 1597, aus: Franz Bacons moralische, politische und ökonomische Versuche, Breslau 1762
Le biologiste passe. La grenouille reste.
Jean Rostand, Inquiétudes d’un biologiste, 1967
Macht allein macht dumm.
Wo ein Trog ist, sammeln sich Schweine.
Christoph Gusy, Rechtswissenschaftler an der Universität Bielefeld, zur Vorratsdatenspeicherung
Islam means surrender. The very word is like the echo of a forehead knocking repeatedly on the floor, while the buttocks are proffered to the empty, unfeeling sky in the most ancient gesture of submission and resignation.
Christopher Hitchens, 1989
Beauty is the first test. There is no permanent place in the world for ugly mathematics.
G. H. Hardy, A Mathematician’s Apology
Eine Kunst, die sich über die von Mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr.
Wilhelm II.
Tous les espoirs sont permis à l’homme, même celui de disparaître.
Jean Rostand, Pensées d’un biologiste, 1954
No sane man can afford to dispense with debilitating pleasures; no ascetic can be considered reliably sane. Hitler was the archetype of the abstemious man. When the other krauts saw him drink water in the Beer Hall they should have known he was not to be trusted.
A. J. Liebling, Between Meals, New York 1963
Der Ruhm, wie jede Schwindelware,
hält selten über tausend Jahre.
Wilhelm Busch
It is never worth a first class man’s time to express a majority opinion. By definition, there are plenty of others to do that.
G. H. Hardy, überliefert von C. P. Snow
One can be horrified, or disgusted, but one can’t be bored.
Ibidum
Persönliche Erinnerungen haben ihren besonderen Reiz und ihr charakteristisches Risiko, die kaum voneinander zu trennen sind. Was sie interessant und lebendig macht, ist auch das, wodurch sie zugleich unzuverlässig und problematisch werden: Lebendig sind sie, weil sie der Gegenwart angehören, weil sie die Authentizität des Zeitgenossen von damals und heute für sich haben. Mit der Zugehörigkeit zur Gegenwart verändern sie sich aber auch, und das um so mehr, je häufiger und nachdrücklicher sie aufgerufen werden. Das ist, wie wir aus der Einsicht in die Funktionsweise des Gehirns wissen, unvermeidlich. Beim Erinnern wird der Inhalt der Erinnerung bearbeitet, zurechtgelegt, den wechselnden Zusammenhängen angepaßt. Erinnerungen an Personen sind zudem mit dem Problem behaftet, daß der Erinnernde die Deutungshoheit hat, der er sich auch nicht entziehen kann, daß also seine Sicht, seine Wertung der Situationen gilt, und daß der Einspruch Abwesender und zumal Verstorbener allenfalls als Teil der Erinnerung selbst möglich ist. Und natürlich ist die Sicht auf das Erinnerte durch die jeweilige Gegenwart bestimmt, auch und gerade dann, wenn die Erinnerung mit dem bewußten Versuch verbunden ist, das Vergangene nicht der Gegenwart anzupassen, es nicht aus dem vergangenen Zusammenhang zu lösen.
Manfred Bierwisch
Coolness bedeutet, daß man schneller losläßt und mit der nächsten Katastrophe beginnt, statt lange über die alte zu heulen.
Klaus Lemke, August 2010
Love Parade
Am 30. Mai 1770 fand in Paris auf der Nouvelle Place Louis XV. ein Feuerwerk statt, dem eine ungeheure Menschenmenge beiwohnte. Aus diesem Anlaß kam es in der Rue Royale zu einem Gedränge, bei dem tausend Menschen das Leben verloren.
Unsere Vergnügungen können mit einer solchen Zahl von Opfern bisher nicht konkurrieren.
When I want to read a novel, I write one.
Benjamin Disraeli
Ein alter Kommentar zur Frage des Wohlfahrtsstaates
»Tzedakah« heißt in der jüdischen Tradition die religiöse Pflicht, den Bedürftigen zu helfen. Der Philosoph Moses Maimonides hat sich im zwölften Jahrhundert darüber Gedanken gemacht, wie man sie am besten erfüllt. In seinem Hauptwerk, dem »Ratgeber für die Unschlüssigen«, zählt er verschiedene Möglichkeiten auf, indem er mit dem stärksten Mittel beginnt, um dann, in abnehmender Folge, mit den schwächsten zu enden:
»Sorge dafür, daß der Bedürftige von dir unabhängig wird, damit er auf deine Hilfe nicht mehr angewiesen ist. Erstens, verschaffe ihm Arbeit. Zweitens, mach ihn zu deinem Partner; das ist eine schwächere Handlung, weil er spüren mag, daß er zu wenig in diese Verbindung einbringen kann. Drittens: Gib ihm ein Darlehen, ohne Zinsen von ihm zu verlangen. Viertens: Gib ihm Geld; das ist die schwächste Gabe, weil sie ihn zum Dank verpflichtet.
Gib einem Unbekannten, ohne dich zu erkennen zu geben, aber nicht direkt, sondern über einen Mittelsmann oder eine Einrichtung, die vertrauenswürdig und klug genug ist, um mit deinem Geld Gutes zu tun.
Gib einer Person, die du kennst, ohne daß er weiß, von wem die Hilfe kommt.
Gib einem Unbekannten und gib zu erkennen, von wem die Hilfe kommt.
Gib einem Bedürftigen, bevor er dich darum bittet.
Gib einem Bedürftigen, nachdem er dich darum gebeten hat.
Gib freiwillig, aber zuwenig.
Gib, weil dich die Armut rührt, und nicht, weil es deine Pflicht ist.«
Nach Mishneh Torah Hilchos Matanos Aniyim, 10:1, 10:7-14.