täglich ein stück weiter ist eine kolumne mit theaterverlegerischen reisenotizen von frank kroll. es geht um momentaufnahmen aus dem theateralltag, um wegesrandbemerkungen über glanzlichter und merkwürdigkeiten eines ganz eigenen literaturmarktgeschehens.
zur aktuellen brecht-bühnenrezeption
von »zensur« ist in der aktuellen berichterstattung über den BAAL-konflikt zwischen dem münchner residenztheater und dem suhrkamp verlag die rede, von »musealisierung« und »theaterverhinderung«. ein paar fakten zur aktuellen brecht-bühnenrezeption:
in den deutschsprachigen spielplänen 2013/2014 und 2014/2015 finden sich insgesamt 86 premieren von brechts werken. mit 16 neuinszenierungen führt DER GUTE MENSCH VON SEZUAN die statistik an – vor der DREIGROSCHENOPER und DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE mit jeweils 9 premieren. in den aktuellen »brecht-charts« folgen neuinszenierungen von DAS LEBEN DES GALILEI (8) und der MUTTER COURAGE (6). aber auch werke wie TROMMELN IN DER NACHT, DER KAUKASISCHE KREIDEKREIS, IM DICKICHT DER STÄDTE, MANN IST MANN sowie brechts FATZER-fragmente erfahren weiterhin eine lebendige und vielfältige theatrale auseinandersetzung. hinzu kommen zahlreiche amateurinszenierungen und fremdsprachige produktionen auf allen kontinenten.
mehr als 99 % der beantragten vorhaben werden genehmigt, darunter in einzelnen fällen auch besondere inszenierungskonzepte. dazu finden im vorfeld von vertragsabschlüssen zwischen den theatern und suhrkamp theater & medien jeweils abstimmungen über konkrete inszenierungsvorhaben statt. ist für rechtzeitige und umfassende information gesorgt, können die ansprüche der urhebervertreter wie auch die interessen der theater berücksichtigung finden und zum ausgleich gebracht werden.