täglich ein stück weiter ist eine kolumne mit theaterverlegerischen reisenotizen von frank kroll. es geht um momentaufnahmen aus dem theateralltag, um wegesrandbemerkungen über glanzlichter und merkwürdigkeiten eines ganz eigenen literaturmarktgeschehens.
glückauffestival zum spielzeitstart in senftenberg. an der neuen hafenpromenade feiern die hells angels rockerhochzeit mit kaffee und kuchen. diese braut wird nicht geklaut, so viel ist klar. direkt nebenan unter praller sonne ein jahrestreffen von spielmannszügen. man beziehungsweise frau marschiert in bunten cheerleaderuniformen auf der stelle.
GLÜCK AUF GLÜCK AUF schmettern die fanfaren schräg über den see, der einmal ein braunkohletagebau war. das nützt der jolle nichts, die draußen in der flaute dümpelt. in neun stunden am theater dann sehr viel politischer anspruch: schulze, hein, goetz, braun, wenzel in dichter folge. fast ein suhrkampfestival also. aus sieben internationalen cateringstationen dampft es in den pausen. bei all diesem kulinarischen aufwand die frage: warum stemmt ein regisseur fast alle inszenierungen höchstpersönlich? sind da in den proben entdeckungen überhaupt noch möglich? und warum ist die bratwurst kalt?
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