täglich ein stück weiter ist eine kolumne mit theaterverlegerischen reisenotizen von frank kroll. es geht um momentaufnahmen aus dem theateralltag, um wegesrandbemerkungen über glanzlichter und merkwürdigkeiten eines ganz eigenen literaturmarktgeschehens.
ein letztes, gleichermaßen friedliches wie unnachgiebiges ringen mit dem autor um eine szene, ein wort, manchmal auch »nur« einen doppelpunkt – dann ist auch dieses manuskript lektoriert (im aktuellen fall ein auswahlband mit sechs stücken von volker b.). austragungsort dieser ringkämpfe ist natürlich nicht der profane verlagsschreibtisch, sondern das stets erstklassig besetzte kopftheater. hauptrollen spielen darin regelmäßig zum beispiel susanne w. und wolfram k. (die vor ein paar jahren corinna h. und henry h. abgelöst haben, die sich immer mehr richtung film/tv verflüchtigten). DIE KENNEN MICH ALLE GAR NICHT. ein fall von metaphysischem theaterverlegerstalkertum. ich versuche mir bei fast allen stücken, die ich lese, vorzustellen, ob und wie susanne w. und wolfram k. mit einer replik umgehen würden. manchmal zieht w. einen schmollmund und k. die linke braue hoch. dann lächle ich schultzerzuckend und aufmunternd zurück: macht was draus!