Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fussball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Auf dem Weg nach Hamburg gab es auch noch andere interessante Dinge zu bestaunen.
Alster wird dieser Fluss hier genannt, wie das gleichnamige Bier. Die Umgebung ist schon edel.
Nein, das ist kein islamistisches Graffiti.
Am nächsten Tag wird es entfernt.
Dadrunter Wolfgang Borchert.
Die Alster-Laufstrecke ist 7400 Meter lang! Und neben der Laufstrecke ist eine Fahrradfahrstrecke! Ich bin ganz aufgeregt und guter Dinge, weil ich so selten aus Berlin rauskomme.
Die einzelnen Fahrräder werden automatisch gezählt. Und wenn man ganz normal, also langsam, sich unterhaltend, hier geht, ärgern sich viele der Sportler und schimpfen.
Sich so unterhaltend, spazieren zu gehen.
Helmut und Katrin Eißing. Ihren Dokumentarfilm Auf demselben Planeten hatte ich 2002 auf dem DOK-Filmfestival in Leipzig gesehen.
Fischbrötchen mag jeder. Deshalb ist der Andrang immer groß bei den Fischbrötchenlokalen an den Landungsbrücken.
Im Literaturhaus Hamburg bei der Verleihung des Ben-Witter-Preises. Helmut Höge hört zu,
während Ulrich Stock die Laudatio hält. Eine Weile geht es auch um das Interview, dass die taz-hamburg mit ihm über Höge gemacht hatte. Ich hatte Helmut Ende der 80er kennengelernt, als ich meine ersten Texte für die taz schrieb. Um 15 Uhr, wenn alles getan war, wurde immer gekifft in der Berlin-Kultur-Redaktion; das hatte mich sehr beeindruckt. Helmut war oder ist mein Autorenvorbild (wie blöd das klingt). Nicht, dass ich mich bemüht hätte, so zu schreiben, es ist vor allem seine vergnügte Art, die ich so toll finde; sein Interesse an allem. Es ist ja auch nicht nur so, dass er ständig redet und zuhört; er liest ja auch eigentlich fast ununterbrochen. Und in den 80ern spielten wir auch Fußball zusammen in der taz-Fußballmannschaft.
Wie jeder Ben-Witter-Preisträger bekommt er das Buch Moment mal mit gesammelten Texten des ehemaligen Zeit-Feuilletonisten von Joachim Kersten, dem Rechtsanwalt der Zeit und Ben-Witter-Jury-Mitglied, überreicht.
Und liest eine überarbeitete Version seines Textes über lachende Wiesen.
Der Schlips von Ulrich Greiner ist super!
2006 hatte ich den gleichen Preis bekommen. Wie’s da war, führt jetzt aber doch zu weit …