Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fussball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Bis Anfang der 90er hatten wir am Anhalter Bahnhof gekickt. Und jetzt ab und an in den Ferien.
Vor allem gefällt mir das Urbane. Und der Kunstrasen. Und echte Tore.
Am Tag darauf eine weitere Untersuchung in Marienfelde.
Eigentlich fand ich es schön, zwei Stunden im Wartezimmer Knausgård zu lesen. Leider fand der Arzt nichts Vernünftiges. Trotzdem gefällt mir der Tag. An den Tagen, an denen man Ärzte besucht, geht es einem ja oft ein bisschen besser. Und am nächsten Tag ist es wieder kaum auszuhalten beim Sitzen.
Und später dann wieder in der Ohlauer Straße. Wenn der Apparat nicht so hellsichtig ist, bleibt einem der glänzende Lack erspart, mit dem sich die Autos sonst in den Vordergrund drängen.