Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fußball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Am Berliner Wahlkampf gefällt mir gut, dass man Politiker auf der Straße sieht. Eigentlich sind es ja Bewerbungsfotos. Manchmal hat man den Eindruck, die Abgebildeten wüsste auch nicht so recht, ob sie sympathisch rüberkommen. Sie gucken dich an, aber sehen dich ja nicht. Man begrüßt sie innerlich sozusagen als Nachbarn. Eigentlich kenne ich keinen einzigen Politiker persönlich und kann dazu nichts sagen, und was ich sagen könnte, behalte ich lieber für mich.
Neulich ist Turgut Altug vorbei gefahren – auch so ein Erlebnis …
Einmal waren sogar zwei Eichhörnchen auf dem Balkon. Erst hatte ich gar nicht gemerkt, dass das eine das andere war, und dann hat das eine das andere verjagt. Eventuell war das Verjagte das Kind von meiner Mitbewohnerin. Es war jedenfalls kleiner. Und dass Bowie eine Weile kaum mehr hier war, deutete vielleicht auf Brutpflege an einem anderen Ort. So hatte ich es mir jedenfalls erklärt.
Der Schrein in der Blücherstraße, gleich bei Getränke Hoffmann, wurde Anfang August eingerichtet. Jeden Tag ging ich vorbei. Es ging um jemanden, der gestorben war. Immer wieder wurde der Schrein zerstört, oder Dinge wurden weggenommen, die eine Bedeutung haben.
Heute war der Schrein dann ganz verschwunden.
Landwehrkanal
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