Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fussball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Die Freunde und Kollegen sagten, hoffentlich ist es nichts Schlimmes. Ich wurde aber mit jedem Arztbesuch unglücklicher, weil der Arzt nichts fand. »Meinen Sie, ich halte Sie für einen Simulanten?« – »Nein, natürlich nicht.«
Wahrscheinlich sprachen die anderen Patienten anders über ihren Körper. Während ich von Tentakeln, Schläuchen und mutmaßlichen Kabelbrüchen sprach, verwendeten sie Fachausdrücke.
Vielleicht sollte ich mir Krankenurlaub verordnen. Aber eigentlich mach ich das ja schon ständig und sage dauernd Sachen ab.