Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fussball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Mehr als drei Wochen war die Kamera unterwegs gewesen, die mir mein ebay-Freund verkauft hatte; ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass sie noch kommt. Besonders gut gefiel mir, dass er so schöne Briefmarken mitgeschickt hatte.
Es ist komisch, mit der Kamera zu fotografieren, weil ich mit dem gleichen Modell ja ein paar Jahre lang fotografiert hatte, zwischen 2006 und 2010 vielleicht.
Dann war alles plötzlich wieder wie 2006/07, nur viel heißer, 37°. Wir hatten uns acht Jahre nicht mehr gesehen. Sie war aus Hongkong zu Besuch gekommen. Wir trafen uns vor der Halle in Weißensee.
Z., der Ex-Beste, der eigentlich nur noch schwimmt, anstatt Badminton zu spielen.
Wir hatten die große Halle für uns allein.
Es war so schön, wieder zu spielen.
Ein glücklicher Tag.
Wir tranken einige Biere, und Z. trank wie immer doppelt so viel. Und U. war auf’s Verdampfen umgestiegen. Da jedes Jahr bessere Geräte auf den Markt kommen, hat er eine kleine Kollektion für unterschiedliche Gelegenheiten und Bedürfnisse.
Im Park am Gleisdreieck gab es kein Bier mit Alkohol. Und dann war der Urlaub, der zu Besuch gewesen war, schon wieder weggeflogen.