Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fussball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
An den Nachmittagen ging ich stundenlang spazieren, weil es in der Wohnung zu heiß war. Der Wind war schön in der Hitze. Um acht waren es 34° in meinem Wohn-Arbeits-Schlafzimmer. Bisschen enttäuscht, dass es nicht wenigstens 35° waren. Nach der Tagesschau wurde es dann wieder ganz allmählich kühler.
Backgammon auf dem Lande. Ich ärgerte mich ein wenig, aber nicht richtig; gewonnen hätte ich trotzdem lieber. Eigentlich mag ich immer noch am liebsten Baden, Duschen, Lesen und Spielen. Auf dem Rücken im Wasser sich treiben lassen. Bruno Schulz‘ Die Zimtläden. Backgammon, Schach und Scrabble. Die Hitze, die Bruno Schulz beschreibt, ist August, nicht Juli.
Man könnte hier zum Beispiel ganz prätentiöse Texte schreiben und sie unter dem Titel Mellenseer Nachdenklichkeiten veröffentlichen. In Wirklichkeit denke ich aber über etwas ganz anderes nach.
Den zweiten Stuhl hatte vermutlich ein Feind des Dialogs mitgenommen.
In den Sommerferien dann ein paar Wochen auf dem Fußballplatz am Anhalter Bahnhof. Der Kunstrasen ist großartig.
Viele Male hatte ich mit J. in der Abwehr gespielt.
Weiter Richtung 36 gibt es noch mehr Männchen auf den Straßenschildern.
»BRUDER« ist, glaube ich, erst in diesem Jahr aufgetaucht und steht in 36 an jedem dritten Haus. »elle« ist schon ein bisschen länger dabei.