Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fußball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Sagt man besser »schimmern« oder »leuchten«?
Eigentlich sollte dieses Foto hier nicht stehen, weil ich es Ann zum Geburtstag geschickt hatte. Als ich es sah, fand ich es vielleicht sogar albern, zwei Tage später passte es perfekt.
Mit der Welt hab ich nicht so viel zu tun.
Der Ballon ist mir in den letzten 10 oder 15 Jahren ans Herz gewachsen. Fast wären wir einmal auch mitgefahren, als ich noch Babysitter war, aber dann haben wir das doch nicht gemacht.
Für mich wird die AGB immer die AGB bleiben!
Am Abend freute ich mich sehr, dass auch mein Freund M. gerade vor dem Späti am Südstern saß, als ich mich mit Rev. Christian Dabeler traf. Rev. ist ein Held meiner späten Jugend sozusagen. Er war »Daddel«, der Freund von Eule in dem großartigen Super-Acht-Film Rollo Aller (1990/1992) von Henna Peschel.
Nun ist er der Kommissar Hartmut Paulsen in der Internet-Mystery-Krimi-Komödien-Serie Deichbullen von Michael Söth, die in der Ministadt Kollmar an der Elbe spielt und ziemlich toll ist. Die einzelnen Folgen sind fünf Minuten lang. Jeden Samstag werden zwei neue veröffentlicht.
Wir reden mehr als eine Stunde; es ist ein schöner, heißer Abend. Ich frage:
In Rollo Aller hieß es noch »gegen den Staat, denn ich bin gut drauf«, in den Deichbullen sagst du »Wir müssen das Grundgesetz in Kollmar durchsetzen«. Wie verträgt sich das?
Rev. antwortet:
Nun darf man mich ja nicht mit den Rollen verwechseln. In Rollo Aller hatte ich ja die Rolle des »Daddel« gespielt. Ich hätte ja zum Beispiel auch ein Reaktionär sein können, der einen Anarchisten spielt, und umgekehrt könnte ich ja auch ein Anarchist sein, der in die Rolle eines Polizisten geschlüpft ist. Ich bin eben die, die ich darstelle, nur zu einem kleinen Teil. Aber ich bin auch älter geworden. Vielleicht liegen mir diese Rollen nun mehr. Aber man sieht auch, dass dieser Hartmut Paulsen nicht alle Tassen im Schrank hat, wenn er sagt: »Ich möchte das Grundgesetz in Kollmar durchsetzen.«
Die gut gelaunten Engländerinnen sangen ein Lied von Morrissey. Oder doch von den Pet Shop Boys? Ich kannte das Lied auch auswendig, aber schrieb es mir nicht auf.
Den Dreiradfahrer habe ich schon öfter auf der »Hanfparade« gesehen.
Journalisten um die 50 schreiben gern, dass »LOL« nicht mehr zeitgemäß wäre. Mich stört ein bisschen, dass in fast allen Artikeln, die mittlerweile unisono in allen Zeitungen für die Legalisierung von Cannabis plädieren, erst mal steht, dass die AutorInnen nicht kiffen. Als wäre das so wichtig.
Auf den Taschen steht »Je suis Görli«.
In der Friedrichstraße begann die Hitze ein bisschen zu stinken.
Auch in Schöneberg schätzt man multiple Orgasmusgeräte.