Vielleicht später ist sozusagen ein defensives Mañana. Ein thematisch offenes Blog in der Jetztzeit mit Fotos, ein Versuch, in der Gegenwart zu schreiben. Die Gegenwart ist Berlin. Die Wege und Wände meist die gleichen wie in Umsonst & draußen. Vieles ist anders. Leute kommen vorbei. Die Fussball-WM, die wie Weihnachten oder Geburtstag immer zu früh kommt. An den Wänden gibt es Zeichen. Oder auf dem Boden. Wie in jedem Tagebuch geht es darum, sich selbst und die Welt im Blick des Anderen zu ordnen. In der Gegenwart. »Kommst du?« – »Vielleicht später«.
Die Berlinale ist so ähnlich wie Geburtstag oder Weihnachten. Sie kommt immer zu früh, man hat Angst davor, weil sie doch das schönste Berliner Kulturereignis ist. Dann ist sie da. Und am Ende war es ja doch immer schön gewesen. Aber auch ganz schön anstrengend. 1985, als ich noch neu in Berlin war, war ich zum ersten Mal dabei. Und Anfang der 90er hatte ich es geschafft, mein größter Triumph; ich war zum ersten Mal akkreditiert.
Ich freue mich immer darüber, dass die SPD die Berlinale-Besucher grüßt.
Eigentlich mag ich den Potsdamer Platz nicht besonders, doch während der Berlinale sieht das Sony-Center schon sehr gut aus, und man stellt sich vor, man sei in Hongkong.
Die drei neu restaurierten Filme von Kon Ichikawa schaute ich mir allerdings im Delphi an. In diesem Jahr wäre der japanische Regisseur 100 geworden. Das Bild ist aus Enjo, einem seiner schönsten Filme.
Vor dem Film, Delphi.
Beim Gucken mache ich mir immer viele Notizen. Meist verliere ich irgendwann das Notizbuch.
Auch das Haus der Berliner Festspiele im fernen Westen der Stadt hatte sich festlich für die Berlinale angezogen.
Auch wenn er ein bisschen arty war, hat mir der in Südkorea spielende Film Cancelled Faces von Lior Shamriz sehr gut gefallen.