Umsonst & draußen ist ein Fototagebuch, das wie das gleichnamige Buch Anfang 2006 beginnt. Das Material stammt größtenteils aus dem Blog november07, den Detlef Kuhlbrodt ab Ende 2006 und bis Herbst 2013 für die taz gemacht und für das Logbuch noch einmal durchgesehen, an einigen Stellen gekürzt und an anderen erweitert hat, um das Erzählerische zu betonen. Eigentlich ist Umsonst & draußen eher Fotogeschichte als Tagebuch; die Aufnahmen sind die Umgebung einer nicht erzählten Geschichte. Kuhlbrodt ist losgegangen auf der Suche nach Bildern, die irgendwie zueinanderpassen und dem Tag ein Gesicht geben. Manchmal sind die Helden Fahrräder, manchmal Autos, manchmal gibt es auch Menschen.
Dienstag, 01.07.08
»Immer diese Kifferei … « – Er sagte diesen Satz mit englischem Akzent. Diesen Satz mit so einem komischen »R« zu sprechen, den Blick andeutungsweise nach oben, gen Himmel gerichtet, irgendwie glücklich aufgehoben unter den Freunden im Grünen, vermittelte ihm ein Gefühl von Zugehörigkeit zu einer zugleich ausgedachten und wirklichen Welt, die schöner und interessanter war, als die, in der er arbeitstechnisch sonst zu leben gezwungen war.
Dass es in echt anders war, gefiel mir eigentlich noch besser.
Mittwoch, 02.07.08
Die Blumen hatte Bettina bei Wolf Klein gekauft.
Eine Frau hatte auf einer Bank neben der Kapelle gelegen. Neben ihr auf der Bank lag eine leere Plastikflasche Bier. Die Leine, an der eine Siamkatze, glaube ich, jedenfalls so ein besonders schönes Tier, befestigt war, war ihr aus der Hand geglitten. Ich brachte ihr die Leine zurück und wir lachten ein bisschen. In der Hitze ist der Friedhof an der Bergmannstraße unglaublich schön, und still in der Sonne.
Sonntag, 06.07.08
»SCREW AGAINST THE WALL IN THE DARK SIDE OF BERLIN CITY«
Montag, 07.07.08
Mittwoch, 09.07.08
Bürgernahe Protestkultur.
Donnerstag, 10.07.08
Freitag, 11.07.08
Billy will weg.
Samstag, 12.07.08
Wir waren aufs Land, in die Uckermark gefahren. Als wir ankamen, war das Spiel zwischen den Unsrigen und der Mannschaft der Hiesigen schon im Gange. Ich kannte nur einen der Unsrigen. Und hatte gar nicht gewusst, dass er auch Söhne hatte, die mitspielten. Manchmal war das Spiel doch etwas hart. Oft fielen provozierende Worte. Oft beschwerten sich die Einheimischen über den Schiedsrichter, den die Freiwillige Feuerwehr gestellt hatte. Sie sagten dann Sachen, wie: »Also, wenn das so ist, dann können wir ja gleich ohne Schiedsrichter spielen.« Die Unsrigen gewannen. Eher aus Spaß machten wir noch Elfmeterschießen. Unser langhaariger Torwart rief dann immer: »Bitte schieß vorbei, bitte schieß vorbei«, und der Schütze, ein bulliger Kämpfer, schoss dann auch wirklich vorbei. Danach gab man sich die Hand. Das Foto ist von Micha Sontheimer.
Ungefähr eine halbe Stunde aus Berlin raus und über Marzahn kommt ein Imbiss, in dem es unter anderem auch Würste mit Käse drin gibt. Und genau da steht dieser Aschenbecher.
Auf dem Boden, auf dem Land.
Lord Knut rauchte entschlossen.
Montag, 14.07.08
!!!
Dienstag, 15.07.08
Freiluftkino
© Alle Fotos: Detlef Kuhlbrodt