Im Mai hatten wir die letzten Korrekturen gemacht. Im Sommer war Harald Fricke nach langer Krankheit gestorben. Im Herbst war Morgens leicht … erschienen. Die ZEIT hatte einen langen Text von Benedikt Erenz über das Buch veröffentlicht. Plötzlich wurde ich als Retter von Suhrkamp gefeiert.
Natürlich freute ich mich, aber irgendwie war mir die begeisterte Rezension von Benedikt Erenz zu viel gewesen. Vielleicht auch, weil ich ja schon so lange schreibe; die meisten Texte in dem Buch waren schon ein paar Jahre alt; sie spielten in einem anderen Leben, als ich noch mit S. zusammen gewesen war, als J. – die Freundin aus Hongkong und Schottland – noch bei mir wohnte, als mein Vater noch lebte, als Harald Fricke noch lebte. Ich war bei M., beim Babysitten, als die Rezension in der ZEIT erschienen war.